Auf ein Wort Manchmal hilft beten
Standdatum: 3. September 2023.
Der 3. September 1939 war auch ein Sonntag. Das Wetter war mal sonnig, mal bewölkt. Wahrscheinlich machten sich einige Leute ein bisschen schicker als für den Alltag, denn es sollte in die Kirche gehen.
An dem Tag war die Sehnsucht nach Halt und Trost vielleicht bei einigen besonders groß. Da kam etwas auf die Menschen zu, was Angst machte. Deutschland war in Polen eingefallen und England, Frankreich und Australien erklärten Deutschland den Krieg. Ein Krieg, von dem niemand wissen konnte, wie er werden würde. Die Machthaber erzählten etwas von Blitzkrieg. Von Überlegenheit, von schnellem Sieg. Krieg im Osten.
Der 3. September 2023 ist wieder ein Sonntag. Wieder machen sich Menschen auf, um einen Gottesdienst zu besuchen. Wieder mit mulmigen Gefühlen, mit Angst und der Sehnsucht nach Halt und Trost.
Es ist immer noch Krieg im Osten. Wieder müssen Menschen sterben, werden verletzt, verlieren alles, was sie haben, müssen fliehen. Weil einer meint, er bestimmt, wie das Leben von anderen zu sein hat.
Vierundachtzig Jahre ist es her und manchmal denke ich, die Menschheit hat nichts dazu gelernt. Das stimmt natürlich nicht. Viele Menschen haben begriffen, dass Krieg keine Lösung ist. Dass kein Land auf Kosten von einem anderen stark und mächtig sein kann. Dass wir alle einander als gleichwertige Partnerinnen brauchen.
Aber längst nicht alle sehen das so. Ein Blick in die Welt und mir wird ganz anders. Nicht nur in Russland regiert ein unberechenbarer Mensch. Syrien, Nordkorea, Afghanistan, Niger und noch so viele andere Länder meinen, mit Unterdrückung, Gewalt, Folter und eben Krieg die Macht des Stärkeren durchsetzen zu können.
Das macht mir Angst und ich sorge mich. Ich bin oft entsetzt, wie zerstörerisch Menschen sein können. Wenn ich meine beiden Enkelsöhne ansehe, dann frage ich mich oft, wie deren Zukunft aussehen wird.
Dieses Thema im Programm: 3. September 2023, 7:40 Uhr