Auf ein Wort Trotzkraft

Autor/Autorin

  • Jeannette Querfurth

Trotzkraft. Ich habe im letzten Jahr ein starkes Wort gelernt. Trotzkraft.
Ich habe es bei der Theologin Christina Brudereck kennengelernt. Sie hat vor zwei Jahren ein Buch mit diesem Titel herausgegeben. Sie hat es allen Menschen gewidmet, die ihr Bestes gegeben haben, um während der Corona-Krise anderen zu helfen. Menschen, die in schwieriger Zeit Trotzkraft hatten.
Ich glaube, das brauchen viele in dieser Zeit jetzt auch. Aufrecht bleiben und nicht einknicken angesichts von globalen Krisen und persönlichen Sorgen.

Aber woher nehmen, diese Trotzkraft. Manchmal möchte ich doch lieber den Kopf in den Sand stecken oder die Bettdecke über den Kopf ziehen und denken: Nicht mit mir. Ich will das alles nicht mehr sehen und hören.

Also woher nehmen die Trotzkraft.
Ich lerne sie von Frauen und Männern, denen ihr Glaube die Kraft gegeben hat, auch in schwierigsten Situationen weiterzumachen – auch wenn sich scheinbar nichts änderte. Menschen, die daran festhalten, dass Gott Frieden, Recht und Gerechtigkeit für alle Menschen will.
Glaubensvorbilder wie z.B. Dietrich Bonhoeffer.

Sein letzter Text, den er im Gefängnis der Nazis geschrieben hat, kurz bevor sie ihn hingerichtet haben, hat vielen Menschen Hoffnung gegeben. Hat ihnen Trotzkraft geschenkt, bis heute noch.
Drei Strophen daraus lauten:

Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Dieses Thema im Programm: 21. Januar 2024, 7:40 Uhr

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