Auf ein Wort Die Problemlöserin: Maria

"Wenn ich eine Stunde habe, um ein Problem zu lösen, dann beschäftige ich mich 55 Minuten mit dem Problem und 5 Minuten mit der Lösung." Diese Worte stammen von Albert Einstein, dem genialen Physiker und Entdecker der Relativitätstheorie. Bevor Einstein einige wichtige Probleme der Physik lösen konnte, hat er sich lange mit der Frage beschäftigt: Was ist eigentlich genau das Problem?

Wir begrüßen heute Morgen das Jahr 2023. Ich hoffe, dass Sie gut ins neue Jahr gestartet sind. Ich möchte heute der Frage nachgehen, auf welches Problem des Menschen antwortet eigentlich der christliche Glaube? Dafür müssen wir natürlich unser Problem kennen. Es lautet kurz gesagt: Wir Menschen bekommen es einfach nicht hin. Wir bekommen das große Ganze der Zukunft einfach nicht in den Griff. Weder schaffen wir es ein friedliches Miteinander zu ermöglichen, noch schaffen wir es selbstgemachtes Leid zu beenden.

Wir sind nicht in der Lage, in einem komplexen System wie die Natur so zu leben, dass sie sich nicht beständig gegen uns wendet. Natürlich gibt es viele kleine Lichtblicke, viel Schönes und Wertvolles, es gibt einen Fortschritt, der Gutes hervorbringt. Aber sobald wir aufs Ganze der Menschheitsgeschichte blicken, verändert sich das Bild. Da geht es nicht linear nach oben und nach vorne in eine bessere Zukunft. Mein Eindruck der letzten Jahre ist eher: Hier spitzt sich eine Lage zu.

Der Mensch ist und bleibt innerlich zerrissen. Er will das Gute, schafft es aber nicht. Auch bei der Lösung zeigt sich der Mensch nicht besonders geschickt. In der Regel wird eine Lösung des Problems darin gesucht, einen Schuldigen für die Probleme zu finden. Das produziert aber nur neue Probleme, denn bei genauerem Hinsehen gibt es eben nicht den einen Schuldigen und nicht nur das eine Opfer. Wir sind immer irgendwie eine Mischung aus beidem: Einmal spielt man uns übel mit, ein anderes Mal sind wir auch keine Unschuldsengel.

Was ist also die Lösung, die uns der christliche Glaube anbietet? Genauso kompakt zusammengefasst lautet die Antwort: Gott übernimmt die Verantwortung, weil wir es nicht hinbekommen. Er schließt einen Pakt mit uns und verspricht uns einen Neustart. Dieser Neustart hat mit der Person Jesus Christus begonnen und ist gerade in vollem Gange – allerdings noch sehr verborgen. Es gibt lediglich eine Bedingung für diesen Neustart: bedingungsloses Vertrauen in ihn.

Die katholische Kirche beginnt immer das neue Jahr mit einer Person, mit Maria, der Mutter Jesu. Sie ist das Paradebeispiel für bedingungsloses Vertrauen. Sie hat den Neustart möglich gemacht. Sie als Vorbild an den Anfang des neuen Jahreszu stellen, finde ich schlau. Mich inspiriert sie, auf eine Zukunft zu vertrauen, in der Gott uns hilft, unsere Probleme zu lösen.


Dieses Thema im Programm: 01. Januar 2023, 7:45 Uhr

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