Auf ein Wort Die Botschaft von Weihnachten

Autor/Autorin

  • Pastorin Sabine Kurth

Ich finde es herrlich, am ersten Weihnachtstag morgens ins Wohnzimmer zu gehen und dem vergangenen Heiligenabend noch einmal nachzuspüren. Im Wohnzimmer der Duft von den ausgeblasenen Wachskerzen am Weihnachtsbaum. Die ausgepackten Geschenke, die so liebevoll ausgesucht sind. Ein leichter Hauch von Tannengrün. Es ist für mich eine Art heilige Ruhe, die über allem liegt. Dieses Gefühl, ach, ja, das war doch alles richtig und schön. Trotz allem.

Ich bin so dankbar, dass wir gestern fast normal Weihnachten feiern konnten. Nachdem Weihnachten in den letzten beiden Jahren ja fast ausgefallen ist. Jedenfalls gefühlt. Dann nach diesen schweren Monaten mit Krieg, Flüchtlingen, Energiekrise, Angst vor der Zukunft.

Ich war auch nicht so ganz sicher, ob unter diesen ganzen Umständen die Botschaft von Weihnachten wirklich bis in mein Herz gelangen kann. Und ich habe auch gemerkt, wie sehr ich es mir gewünscht habe. Ja, bitte, lass es Weihnachten werden.

Und dann höre ich die alten Worte aus der Bibel: "Es begab sich aber zu der Zeit, das ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging…" Mich hat die Geschichte von der Geburt Jesu in diesem Jahr besonders angerührt. Ich habe gestern besser als sonst verstanden, wenn es heißt: "Maria bewegte all diese Worte in ihrem Herzen." Ich hatte das Gefühl, da bin ich direkt gemeint. Das hat einen Sinn für mich jetzt, heute, hier.

Wenn den Hirten die Engel erscheinen. Die ängstlich in ihre Zukunft blicken und dann hören: Fürchtet euch nicht! Und sie gehen wirklich zur Krippe, nur auf ein paar Worte hin. Sie merken, was die Engel da sagen, sind keine leeren Versprechungen. Es ist eine tiefe Hoffnung, die Hand und Fuß geworden ist.

Gott selbst ist da in diesem Stall, in dem Dreck, in der wirklichen Welt, die weder heil noch perfekt ist. Und genau da will Gott auch sein. Mit seinem Licht. Mit seinem Trost. Mit seiner Liebe, die so viel möglich macht, wenn ich es denn zulasse. Denn Weihnachten ist keine Utopie oder ein Märchen, sondern die Option Gottes, wie es gut sein kann.

Entscheiden muss ich mich, ob ich mit den Hirten an die Krippe gehe und sehe und höre, was da geschehen ist. Und wie der zarte Geruch nach Tannengrün und Wachskerzen heute Morgen, umhüllt meine Seele ganz sanft und zärtlich, was mich Weihnachten immer wieder tief berührt.

Dieses Thema im Programm: 25. Dezember 2022, 7:40 Uhr

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Der Samstagmorgen mit Lutz Hanker

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