Der Parzellist Potentes Kerlchen - Die Blume des Jahres 2023

Unser Parzellist hat sich eine Pflanze zugelegt, die leider oft als "Unkraut" gilt. Es ist die "Kleine Braunelle", die Pflanze des Jahres 2023.

Man wird zum Tier oder zur Blume des Jahres, wenn es einem eigentlich nicht so gut geht, und man Beachtung braucht." So hat die Liebste unseres Parzellisten beschrieben. Und sie hat Recht. Aus gleichem Grund hatte die Loki-Schmidt-Stiftung die Kleine Braunelle zur Blume des Jahres 2023 erklärt. Vor allem ist es die Überdüngung in Gärten und in der Landwirtschaft, die der Blume des Jahres zu schaffen macht.

Außerdem werden Rasen- und Grasflächen zu häufig gemäht, sodass der Kleinen Braunelle keine Zeit zum Überleben bleibt. Dabei ist sie ein äußerst anspruchsloses Pflänzchen. Der Kleinen Braunelle sind die Bodenverhältnisse nahezu egal. Sie schätzt zwar lehmig-humorösen Boden. Kommt es aber anders, nimmt sie es auch hin. Als niedriger und immergrüner Bodendecker schützt sie andere Pflanzen vor Austrocknung, wobei sie selbst mit Trockenheit bestens klarkommt. Ihre Blütezeit ist phänomenal: Von Juni bis Oktober ist sie voll von violetten Lippenblüten. Wildbienen und Insekten stehen drauf. Allein 18 Schmetterlingsarten leben von der Kleinen Braunelle. Weil die Blume des Jahres so genügsam ist, sind ihr Standorte sehr divers.

Sie wächst in Beeten und auf Balkonen. Sie eignet sich zur Dachbegrünung. Und weil sie trittfest ist, lassen sich bestens die Fugen zwischen Pflastersteinen mit ihr begrünen. Dass es einer derart robusten und dienlichen Pflanze in unserer Umwelt nicht gut geht, sollte uns zu denken geben. Noch immer wird sie aber von einigen Gärtnerinnen und Gärtnern als Unkraut angesehen, und vor allem aus Rasenflächen entfernt.

Die Braunelle ist übrigens auch mit größeren Blüten zu haben. Dann heißt sie "Prunella Grandiflora" – Großblütige Braunelle. Auch sie bietet einen reich gedeckten Tisch für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten.