Auf ein Wort Konfirmation
Stand: 25. Mai 2025.
Konfirmation
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Der Mai ist der Monat der Konfirmationen. Edda Bosse weiß, dass Glaube nicht perfekt sein muss. Weder bei der Konfirmation noch später im Leben.
Konfirmation. In den meisten Kirchengemeinden ist der Mai der Monat der Konfirmationen. Jugendliche im Alter zwischen 13 und 15 Jahren treffen sich ein Jahr lang an einem bestimmten Wochentag, oder an ausgewählten Wochenenden, mit der Pastorin oder dem Pastor ihrer Gemeinde und reden über Gott und die Welt. Sie erkunden die Bibel, bearbeiten Themen wie Liebe und Partnerschaft, Leid und Tod, Krieg und Ungerechtigkeit und überlegen, wie man sich für den Frieden engagieren kann. Intensiv diskutieren sie über den Glauben an Gott und Jesus Christus. Und sie fragen sich, ob die christliche Religion eine Bedeutung für ihr zukünftiges Leben haben kann. Darin liegt ja die Entscheidung zur Konfirmation begründet.
Die Tochter einer Freundin hat mir vor einigen Tagen ihre Konfirmationsgeschichte erzählt. "Weißt Du", erklärte sie mir. "Ich fand das alles toll, die Gruppe, die Themen, die Fahrten, die wir gemacht haben, die Rollenspiele und bei der Abschlussparty das gemeinsame Singen am Feuer. Ich habe dieses Konfirmanden-Jahr für mein Leben als wichtig angesehen. Ganz bestimmt. Aber dann habe ich der Pastorin zwei Wochen vor der Konfirmation gesagt: Du, ich lass mich nicht konfirmieren. Und als sie ganz erstaunt fragte: Aber warum denn nicht? Da habe ich geantwortet: Ich habe einfach zu viele Zweifel, ich kann das nicht.
Da hat die Pastorin mich ganz ruhig angesehen: "Das kann ich gut verstehen", sagte sie, "und Deine Antwort zeigt mir, wie ehrlich und respektvoll Du mit den Fragen des Glaubens umgehst. Bedenke bitte nur eines. Wenn Ihr am Sonntag vor dem Altar steht und auf meine Frage, ob Ihr Euch zu Gottes Wort und seiner Gemeinde bekennen wollt, antwortet, dann sagt Ihr ja nicht nur: ja. Ihr sagt: Ja, mit Gottes Hilfe. Das ist ein großer Unterschied. Mit Gottes Hilfe bedeutet: Du bist keine fertige Christin, Du musst nicht perfekt sein, Du darfst zweifeln und fragen, Dein Leben lang. Und gerade darin bietet Dir Gott seine Hilfe an."
Wir schwiegen beide. Dann sah sie mich an und sagte: "Ich bin jetzt konfirmiert, mit Gottes Hilfe. Ich bin nicht allein auf meinem Weg, das ist ein gutes Gefühl!"