Auf ein Wort Der neue Papst ist nicht Franziskus II.

Sonnenstrahlen scheinen durch dunkle Wolken

Der neue Papst ist nicht Franziskus II.

Der neue Papst sieht sich in der Nachfolge von Franziskus, sagt Christof Haverkamp. Doch er setzt von Anfang an eigene Akzente, etwa durch den Papstnahmen Leo XIV.

Bild: Imago | blickwinkel

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Der neue Papst sieht sich in der Nachfolge von Franziskus, sagt Christof Haverkamp. Doch er setzt von Anfang an eigene Akzente, etwa durch den Papstnahmen Leo XIV.

Ich halte mich für einen nüchternen Norddeutschen und neige nicht zu überschwänglichen Gefühlsausbrüchen. Aber etwas gerührt war ich schon, als am Donnerstagnachmittag von der Sixtinischen Kapelle weißer Rauch aufstieg. Als ein Kardinal vom Balkon des Petersdoms die berühmten Worte "Habemus papam" verkündete. Und als der neue Papst endlich vor die Menge trat.

So eine Wahl berührt selbst Menschen, die längst aus der Kirche ausgetreten sind. Die Rituale, die feierlichen Gottesdienste, die Farbenpracht vermitteln ein Gefühl von Zeit und Ewigkeit. Spannung ist auch dabei. Denn es geht ja um den Mann an der Spitze einer Weltreligion mit 1,4 Milliarden Menschen. So eine Wahl ist etwas, das den hektischen politischen Alltag übersteigt.

"Robert wer?" habe ich mich gefragt, als dann der Name des neuen Papstes verkündet wurde. Und ausgerechnet ein Amerikaner? Darauf hätte kein Experte gewettet. Doch die Kardinäle haben so entschieden – und gläubige Katholiken sind überzeugt: Da war auch der Heilige Geist beteiligt. Für die Wahl von Robert Prevost sprechen gute Gründe: Seine Erfahrungen als Missionsbischof in Peru, an der Spitze des Augustinerordens und in der Kurie.

"Der Friede sei mit euch allen", lautete der erste Satz von Leo XIV. Dann sprach er von Dialog, Geschwisterlichkeit und vom Volk Gottes. Das lässt erkennen: Der neue Papst sieht sich in der direkten Nachfolge von Franziskus. Doch er imitiert ihn nicht einfach, er setzt eigene Akzente. Der neue Papst ist nicht Franziskus der Zweite.

Der Name Leo XIV. erinnert an Leo XIII.. Der ging als Arbeiterpapst in die Geschichte ein, er hat sich vor gut 125 Jahren mit der sozialen Frage befasst. Leo XIV. – das klingt also vielversprechend.

Nein, mein Glaube hängt nicht ab von einzelnen Personen wie dem Papst oder dem Bischof. Aber wenn es sympathische Menschen sind, macht es das leichter. Und es macht Hoffnung für die Kirche und die Welt in diesen schwierigen Zeiten.

Autor/Autorin

  • Christof Haverkamp

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