Die größten Alben aller Zeiten "Out Of Time": R.E.M. überzeugen mit Mandolinen-Folk und Rap-Gesang

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Dieses Album steht für den Sound der frühen 90er: "Out Of Time" von R.E.M. Die amerikanische Rockband bewegte sich damit weg von ihrem Independent-Image mehr in Richtung Pop und schaffte den internationalen Durchbruch. "Die größten Alben aller Zeiten" - Bernd Schleßelmann über "Out Of Time

Albumcover: R.E.M. - Out Of Time
Bild: Concord (Universal Music)
Albumcover: R.E.M. - Out Of Time

Die größten Alben aller Zeiten: R.E.M. - Out Of Time

Dieses Album steht für den Sound der frühen 90er: "Out Of Time" von R.E.M. Die amerikanische Rockband bewegte sich damit weg von ihrem Independent-Image mehr in Richtung Pop und schaffte den internationalen Durchbruch. "Die größten Alben aller Zeiten" - Bernd Schleßelmann über "Out Of Time

Bild: Concord (Universal Music)

Darum ist "Out Of Time" eines der größten Alben aller Zeiten

Die Kraft der Musik – das ist ein geflügeltes Wort, das pathetisch klingt und viel Wahres in sich birgt. Das ist mir jetzt klar geworden, als ich "Out Of Time" von R.E.M. nach vielen Jahren wieder aus meinem Plattenregal zog und auflegte. Michael Stipes traurig-melancholische Texte zusammen mit dem exzellenten Gitarrenspiel von Peter Buck ergibt feinsten Folk-Pop. Zu den schönsten Balladen zählen "Half A World Away", "Endgame" und "Country Feedback".

Dieses Album gilt zu Recht als wegweisend für den Sound der 90er Jahre. Auch deshalb, weil R.E.M. mutig waren und ihren Sound opulenter als früher arrangierten. Sie ließen Cembalo, Flügelhorn und diverse Streicher erklingen. Und das als Band des Alternative-Rock. Zugegeben, irgendwann konnte man "Shiny Happy People" und "Losing My Religion" nicht mehr hören, weil diese beiden Hits von den Radiosendern totgenudelt wurden. Aber betörende Melodien wie in "Near Wild Heaven" oder "Texarkana" sind es absolut wert, wiederentdeckt zu werden. Und sie machen deutlich: Diese Band fehlt. R.E.M. haben sich 2011 aufgelöst und einige großartige Alben hinterlassen: "Out Of Time" gehörte zu meinem Soundtrack des Jahres 1991 und ist erstaunlich gut gealtert. Die Kraft der Musik.

R.E.M. in den 90ern
R.E.M. prägten den Sound der 90er mit. Bild: Imago | Pond5 Images

Gut zu wissen

Die Anfänge zu "Losing My Religion" liegen angeblich in einem gescheiterten Versuch von Peter Buck, Mandoline zu lernen. Die hatte er sich 1987 gekauft: "Es wurde zu einem guten Songwriting-Tool. Es ist mir nie in den Sinn gekommen, Mandoline im Bluegrass-Stil zu spielen. Für mich war es ein Rockinstrument." Beim Herumprobieren mit der Mandoline kam er plötzlich auf das Riff und fand es so gut, dass es die Grundlage für den Song wurde.

Gemeinsam arbeiteten R.E.M. "Losing My Religion" dann im Studio aus. Beim Texten hatte Michael Stipe allerdings einen anderen Song im Kopf – nämlich "Every Breath You Take" von The Police. Das verriet er in der Netflix-Sendung "Song Exploder". Nur eine Stunde soll er für den Text gebraucht haben. Und anders, als der Titel es vermuten lässt, handelt der Song nicht von Religion, sondern von Besessenheit und unerwiderter Liebe. 
Und noch etwas aus der Kategorie "Unnützes Wissen": Bei den Aufnahmen soll Michael Stipe fast nackt gewesen sein. Angeblich machte es ihn so wütend, dass der Toningenieur ihm nicht die gewünschte Aufmerksamkeit schenkte, dass er sich nach und nach seine Klamotten ausgezogen haben soll.  

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins: Donnerstag, 23. Dezember 2023, 11:40 Uhr

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Der Sonntag aus Bremerhaven mit Jens-Uwe Krause

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