Plattdüütsch to'n Fieravend He hett een in de Mütz (betrunken sein)
Standdatum: 6. Mai 2024.
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He hett een in de Mütz. Wer jetzt denkt, dass diese plattdeutsche Redewendung zum Wintereinbruch oder in der kalten Jahreszeit Anwendung findet, den muss ich leider enttäuschen. Diese Aussage kann das ganze Jahr gesagt werden und hat nichts mit dem Schutz vor Kälte am Kopf zu tun. He hett een in de Mütz bedeutet wörtlich "Er hat einen in der Mütze". Natürlich gilt es auch für das weibliche Geschlecht. Dann heißt es "Se hett een in de Mütz". Diese Redewendung lässt sich Mitte der Achtziger Jahre im Lexikon der Sprache des Ruhrgebiets zum ersten Mal finden. Es steht umgangssprachlich für "betrunken sein".
Bitte nicht zu verwechseln mit "Se hett een an de Mütz". Denn das bedeutet wiederum, dass jemand leicht verrückt ist. Vielleicht springt dem Gegenüber ja dann der Draht aus der Mütze, weil er wütend ist und bekommt so lange eins auf die Mütze, bis er eine Mütze voll Schlaf nehmen muss. Es kommt eben auf die Artikel und Präpositionen an. Heute bleiben wir bei: "He hett een in de Mütz".
Und wie wendet man es an? Kiek di denn mal an, de hett en beten veel drunken. De hett een in de Mütz. Schau dir den mal an, der hat ein bisschen zu viel getrunken. Der ist betrunken. Tohörn un nochmal seggen. Kiek di denn mal an, de hett en beten veel drunken. De hett een in de Mütz.