Plattdüütsch to'n Fieravend Dor hett een Uhl seten (Dreckspatz)

Markus Weise ist Nachrichtenredakteur für die "Plattdüütsch Nahrichten"
Markus Weise, Nachrichtenredakteur für die "Plattdeutschen Nachrichten".

Dor hett een Uhl seten (Dreckspatz)

Wörtlich übersetzt heißt es: "Dort hat wohl eine Eule gesessen!“ Es bedeutet, dass etwas nicht geklappt hat, etwas vergebens war oder etwas fehlgeschlagen ist.

Bild: Radio Bremen | Tammo Jans

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Dor hett een Uhl säten. Dieses Sprichwort ist ein Klassiker unter den plattdeutschen Weisheiten. Ob auf Frühstücksbrettchen, T-Shirts, Kissen oder Schildern für Türen. Übersetzt man den Satz "Dor hett een Uhl seten" wörtlich, dann heißt es: "Dort hat wohl eine Eule gesessen!“ Es bedeutet, dass etwas nicht geklappt hat, etwas vergebens war oder etwas fehlgeschlagen ist. Es ist quasi aus einer Sache nichts geworden. Man könnte auch im Hochdeutschen einfach sagen "Pustekuchen!“ Dieses Wort benutzt man übrigens, wenn sich jemand umsonst Hoffnungen gemacht hat oder jemand etwas getan hat, was nicht besonders klug war. Der Geschichte nach setzt sich der Ausdruck "Pustekuchen" aus zwei jiddischen Wörtern zusammen. Puste stammt von "poschut" und wird mit "wenig" übersetzt und "Kuchen" wird mit "chochem" übertragen, was "klug" oder "wissend" bedeutet. Zurück zum plattdeutschen Sprichwort "Dor hett een Uhl seten". Eine Eule wird in der griechischen Mythologie als Symbol für Weisheit dargestellt. Tja, und wenn die Eule nicht mehr dasitzt, dann ist die Weisheit eben verschwunden.

Und wie wendet man es an? Hest Du Anneke besökt? Ha, dor hett en Uhl seten! Ik weer bi ehr, aver se weer gor nich to Huus. Hast Du Anneke besucht? Ha, das war vergebens. Ich war bei ihr, aber sie war gar nicht zuhause. Und jetzt: Tohörn un nochmal seggen. Hest Du Anneke besökt? Ha, dor hett en Uhl seten! Ik weer bi ehr, aver se weer gor nich to Huus.

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