Der Parzellist Der Sinn des Lebens: Fortpflanzung

Parzellist mit Pflanze
Unser Parzellist und sein frischer Lavendel-Steckling. Mit etwas Glück blüht der kleine Sprössling in zwei Jahren ebenso prächtig, wie seine Pflanze im Hintergrund.

Der Sinn des Lebens: Fortpflanzung

Die steile These des Parzellisten: Der Sinn allen Lebens ist die Vermehrung. Für die Praxis hieße das: Der Juli ist ein guter Monat, um Stecklinge zu schneiden.

Bild: Radio Bremen | Jens Schellhass

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Die steile These des Parzellisten: Der Sinn allen Lebens ist die Vermehrung. Für die Praxis hieße das: Der Juli ist ein guter Monat, um Stecklinge zu schneiden.

Glauben Sie, was Sie wollen. Ich glaube, der Sinn allen Lebens ist einzig und allein die Fortpflanzung, die Erhaltung der eigenen Art. Wie dem auch sei – jetzt im Juli ist die beste Zeit, um viele Pflanzen und Gewürze durch Stecklinge zu vermehren. Das Ganze ist denkbar einfach. Sie benötigen magere, also nährstoffarme Erde. Bestens geeignet ist Blumenerde, die Sie mit Sand vermischen. Um sie keimfrei zu machen, breiten Sie sie auf einem Backblech aus und lassen sie bei 90 Grad für eine halbe Stunde im Ofen schmoren. Füllen Sie sie anschließend in kleine Töpfe. Für die Vermehrung durch Stecklinge eignen sich Hortensien, Geranien, Fuchsien, Flieder, Buchsbaum, Salbei, Rosmarin, Minze und viele andere Pflanzen. Im Zweifel probieren Sie einfach.

Achten Sie auf steriles und scharfes Werkzeug. Schneiden Sie aus einem einjährigen Trieb ein zirka zehn bis 15 Zentimeter langes Stück heraus. Blüten sollten Sie abschneiden, damit der Steckling nicht unnötig Kraft verbraucht. Achten Sie darauf, dass Ihr Trieb bereits über kleine Sprossknötchen verfügt. Die unteren Blätter werden abgeschnitten. Sind die oberen Blätter groß, wie zum Beispiel beim Flieder, dann halbieren Sie sie. Auf diese Weise halten Sie die Verdunstung gering. Stecken Sie den Steckling in die vorbereitete Erde. Halten Sie sie feucht aber nicht nass. Ein Mini-Gewächshaus steigert Ihre Chance auf Erfolg. Hierfür reicht eine transparente Plastiktüte. Stülpen Sie sie über den Steckling. Aber vergessen Sie das regelmäßige Lüften nicht, sonst schimmelt Ihr zartes Pflänzchen. Stellen Sie Ihren Steckling an einen hellen, aber nicht sonnigen Ort. Eine Temperatur von 20 bis 30 Grad wäre optimal.

Ob Ihnen der Versuch der Vermehrung Ihrer Pflanzen geglückt ist, wissen Sie, wenn sich neue Blätter entwickelt haben. Sollten Sie Gewürze wie Minze, Salbei oder Oregano durch Stecklinge vermehren, hat das den Vorteil, dass die neue Pflanze exakt der Mutterpflanze entspricht. In gesammeltem Saatgut könnten sich dagegen die Erbeigenschaften geändert haben.

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