Der Parzellist Eigentlich muss er jetzt ab

Der parzellist mit einem grünen Apfel in der Hand
Unser Parzellist und seine erste Apfelernte. Noch sind die Früchte zum Verzehr ungeeignet. Dennoch macht es Sinn, den Baum jetzt von einem Teil seiner Last zu befreien.

Eigentlich muss er jetzt ab

Wer von seinem Apfelbaum hohe Erträge erwartet, der sollte jetzt schneiden. Das beruhigt den Baum und fördert die Blüten- und Fruchtbildung fürs kommende Jahr.

Bild: Radio Bremen | Jens Schellhass

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Wer von seinem Apfelbaum hohe Erträge erwartet, der sollte jetzt zu Säge und Astschere greifen. Das beruhigt den Baum, entlastet ihn und fördert die Blüten- und Fruchtbildung fürs kommende Jahr. Unser Parzellist hat dennoch nicht geschnitten.

Schneiden macht natürlich Sinn. Vor allem die senkrecht sprießenden Wassertriebe dürfen jetzt im Sommer entfernt werden. An ihnen werden auch künftig nur wenig Äpfel wachsen. Ebenso können herabhängende Äste entfernt werden. Schneiden Sie im Inneren der Krone einige Äste heraus, die ausschließlich ein Schattendasein führen. So vermindern Sie das Risiko von Pilzkrankheiten. Der Baum ist schließlich besser durchlüftet und trocknet nach Regenfällen besser ab. Auch totes Geäst würde ein Apfel-Profi sofort entfernen. Kleine Zweige sollten Sie nicht schneiden, sondern ausreißen. So heilen die Wunden schneller.

Unser Parzellist hat das alles nicht getan. Er hat sich nicht für maximalen Ertrag entschieden, sondern für einen maximalen Schattenplatz für heiße Tage. Auch das Totholz hat er nicht entfernt. In ihm finden mancher Wurm und manche Larve ein zu Hause. Und von den wundervollen Flechten am Geäst wird sich mancher Vogel im Frühjahr ein Nest bauen können.

Dennoch ist unser Gartenfreund nicht untätig geblieben. Er hat seinen Apfelbaum von einem guten Teil seiner noch unreifen Früchte entlastet. Selbstverständlich hat er die dicksten Äpfel hängen lassen. Die kleinen werden auf seinem Kompost nun zu gutem Boden. Auf diese Weise steckt sein Baum die ganze Kraft in die Vollendung der guten Früchte.

Achtung: Sollten Sie sich fürs Schneiden entscheiden, entnehmen Sie ihm nicht zu viel Grün. Das wird ihn schwächen. Der klassische und möglicherweise radikalere Rückschnitt wird im Februar und März vorgenommen.

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Der Nachmittag mit Dirk Böhling

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