Plattdüütsch to'n Fieravend Klei mi an´n Mors (Kratz mich am Hintern)

Markus Weise ist Nachrichtenredakteur für die "Plattdüütsch Nahrichten"
Markus Weise, Nachrichtenredakteur für die "Plattdeutschen Nachrichten".

Klei mi an´n Mors (Kratz mich am Hintern)

Im Grunde genommen, steht es für "Lass mich in Ruhe" oder "Lass mich in Frieden".

Bild: Radio Bremen | Tammo Jans

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Klei mi an´n Mors. Diese Redewendung interessiert auch unseren Hörer Peter Appeldorn. "Klei mi am Mors" ist vielleicht eine der beliebtesten und meist zitiertesten plattdeutschen Aussprüche. Ob auf T-Shirts, Postkarten, Schildern für die Haustür oder auf der Kaffeetasse. Im Grunde genommen, steht es für "Lass mich in Ruhe" oder "Lass mich in Frieden". Ich könnte jetzt viele Umschreibungen verwenden, die vielleicht etwas radiotauglicher sind, aber übersetzt man "Klei mi am Mors" wörtlich, heißt es nun mal, ich entschuldige mich schon: "Leck mich am Arsch" oder "Kratz mich am Hintern".

Schon in dem Drama "Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand" von Johann Wolfgang von Goethe sagte 1774 der deutsche Reichsritter Götz: (Einsprechen von Marc Gelhard) "Mich ergeben! Auf Gnad und Ungnad! Mit wem redet Ihr! Bin ich ein Räuber! Sag deinem Hauptmann: Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respekt. Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsche lecken!" Dieses Zitat ist auch bekannt unter dem Begriff "Schwäbischer Gruß". Auf Platt heißt es dann eben "Klei mi an´n Mors". Ich würde es aber nicht als Norddeutschen Gruß verwenden. Und wie wendet man es an? Mit di kann man ja nich snacken. Klei mi an´n Mors. Mit Dir kann man ja nicht reden. Leck mich am Arsch. Und jetzt: Tohörn un nochmal seggen. Mit di kann man ja nich snacken. Klei mi an´n Mors.

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