Die größten Alben aller Zeiten City to City – Sanfte Songs zur Entschleunigung

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Wer den Namen Gerry Rafferty hört, denkt sofort an diesen Mega-Hit: „Baker Street“. Dass der schottische Songwriter noch mehr drauf hat, bewies er 1978 mit seinem zweiten Soloalbum „City To City“. Sein sanfter Folk-Rock lag überhaupt nicht im Trend und hatte trotzdem großen Erfolg.

Albumcover Gerry Rafferty "City To Go"
Bild: Warner Music
Albumcover Gerry Rafferty "City To Go"

Die größten Alben aller Zeiten: Gerry Rafferty – City to City

Wer den Namen Gerry Rafferty hört, denkt sofort an diesen Mega-Hit: „Baker Street“. Dass der schottische Songwriter noch mehr drauf hat, bewies er 1978 mit seinem zweiten Soloalbum "City To City".

Bild: Warner Music

Darum ist „City to City“ eines der größten Alben aller Zeiten

So ein Hit, noch dazu mit einem derart prägnanten Saxophon-Solo, kann Segen und Fluch zugleich sein. „Baker Street“ machte Gerry Rafferty zwar weltberühmt, sorgte aber auch dafür, dass er auf eben diesen einen Song reduziert wurde. Dabei ist sein komplettes Album „City to City“ wirklich eine Klasse für sich. Und das ist nicht übertrieben: In Songs wie „Right Down The Line“ oder „Whatever's Written In Your Heart“ hört man beatleeske Melodien und melancholische Texte. Sehr sanft, sehr harmonisch, sehr schön. Das ist natürlich nichts für die, die schnörkellosen Rock mögen. Dafür umso mehr für die, die verspielten Folk mögen.

Gerry Rafferty liefert mit seinen Songs den idealen Soundtrack zum Entschleunigen. Das hat er später auch auf Alben wie „Snakes and Ladders“ oder „Sleepwalking“ vortrefflich hinbekommen. Aber leider verkauften sich seine Platten in den 80er Jahren immer schlechter. Und diese schleppende Resonanz führte dazu, dass der Schotte bis heute als Songwriter unterschätzt wird. Vergleiche mit Paul McCartney, Van Morrison oder Mark Knopfler mögen gewagt sein. Aber dieses Album ist es auf jeden Fall wert, wiederentdeckt zu werden. Das geschmeidige Saxophon auf „Island“ ­ einfach ein Gedicht. Es muss ja nicht immer „Baker Street“ sein.

Gerry Rafferty
Bild: dpa | Avalon/Retna | Michael Putland

Gut zu wissen

„Baker Street“ ist der größte Hit von Gerry Rafferty. Genau – der Hit mit dem Saxophon. Raphael Ravenscroft hat dieses legendäre Solo zum Album beigesteuert. Doch um kaum ein Stück Popmusik-Geschichte ranken sich so viele Gerüchte wie um dieses: Engagiert wurde Ravenscroft vom Produzenten Hugh Murphy, der der Meinung war, ein solches Solo könnte den Song aufpeppen. Aber hat er Vorgaben für das Solo bekommen? „Ich habe einfach eine alte Blues-Melodie als Grundlage genommen“, erzählte Ravenscroft in einem Interview. Um dies zu widerlegen, veröffentlichte Rafferty später eine frühere Demoversion als Bonus-Track, auf der er selbst das Solo auf einer Gitarre spielte. Angeblich soll Ravenscroft für das Solo nur 27 Pfund bekommen haben – in Form eines Schecks, der nicht einmal gedeckt gewesen sein soll. Eine ganz schön billige Nummer, wenn man bedenkt, dass Rafferty selbst bis zu seinem Tod rund 80.000 Pfund Tantiemen jährlich kassiert hat.

Und da wäre noch etwas: 1968 – zehn Jahre vor der Aufnahme von „Baker Street“ - veröffentlichte der amerikanische Saxophonist Steve Marcus die Platte „Tomorrow Never Knows“. Das Solo zu Beginn des Songs „Half A Heart“ klingt tatsächlich wie......Die Baker Street in London gibt es übrigens wirklich - bekannt geworden durch Sherlock Holmes. Vielleicht ist auch bei dem gleichnamigen Song noch ein wenig detektivische Arbeit nötig, um den „Fall Gerry Rafferty“ endgültig aufzuklären.

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Die Songs

TitelDauer
The Ark05:40
Baker Street06:11
Right Down The Line04:32
City To City05:06
Stealin' Time06:06
Mattie's Rag03:30
Whatever's Written In Your Heart06:40
Home And Dry04:59
Island05:22
Waiting For The Day05:40

Steve Miller Band: "Fly Like An Eagle"
Warner Music
VÖ: 1978

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Vormittag, 12. Mai 2021, 11:45 Uhr

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