Grüner wird's nicht Neophyten - Invasive Pflanzen im Garten

Autor/Autorin

  • Melanie Öhlenbach

Neophyten haben einen schlechten Ruf. Melanie Öhlenbach erklärt, worum es bei der Diskussion um die "neuen Pflanzen" geht und warum einige ein Problem sind.

Alaska Lupinen
Bild: Imago | blickwinkel
Alaska Lupinen

Neophyten

Neophyten haben einen schlechten Ruf. Melanie Öhlenbach erklärt, worum es bei der Diskussion um die "neuen Pflanzen" geht und warum einige ein Problem sind.

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Was sind Neophyten?

Übersetzt bedeutet der Begriff "neue Pflanzen". Als Neophyt wird eine Pflanze bezeichnet, die nach 1492 in ein neues Gebiet gebracht worden ist. Das Bundesamt für Naturschutz geht unter anderem von etwa 12.000 Gefäßpflanzenarten aus, die seither nach Deutschland gebracht wurden. Die Hälfte wurde beabsichtigt eingeführt, davon 30 Prozent als Zierpflanze und 20 Prozent als Nutzpflanze. Dazu gehören zum Beispiel Kulturpflanzen wie Kartoffel, Bohne und Mais, aber auch Winterling, Tulpe, Kirschlorbeer oder Kanadische Goldrute. Ebenso gelten Pflanzen als neophyt, wenn sie vor 1492 eingeführt wurden, sich damals aber nicht etablieren konnten.

Wann sind Neophyten ein Problem?

Die meisten Neophyten sind grundsätzlich kein Problem. Einige Arten jedoch gefährden aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit, Robustheit und Ausbreitungsstrategien einheimische Arten und Biotope. Aktuell stuft das Bundesamt für Naturschutz etwa 40 gebietsfremde Gefäßpflanzenarten als invasiv ein, ebensoviele gelten als potenziell invasiv. Insgesamt haben sich rund 440 neophyte Gefäßpflanzenarten in der Natur ansiedeln können.

Wie finde ich heraus, ob meine Garten- oder Balkonpflanze ein invasiver Neophyt ist?

Im Internet gibt es verschiedene Listen. Die Unionsliste gilt für die gesamte EU. Dazu gibt es eine Bewertung für Deutschland sowie einige regionale Listen. Für Bremen können Sie die Einschätzung aus Niedersachsen zurate ziehen.

Wie gehe ich mit Neophyten im Balkon oder im Garten um?

Ganz wichtig: Die meisten Neophyten werden nicht als Bedrohung für die Artenvielfalt eingestuft. Bei invasiven oder potenziell invasiven Arten muss die Ausbreitung verhindert werden. Dazu gehört zum Beispiel, anfallenden Grünschnitt fachgerecht zu entsorgen - Samenstände und Wurzeln idealerweise über den Restmüll - sowie regelmäßig zu kontrollieren und zu jäten. Am entspanntesten ist es sicherlich, wenn Sie die entsprechenden Arten entfernen und / oder sie gar nicht erst anschaffen. Bei der Recherche helfen neben den oben genannten Listen auch Datenbanken wie NaturaDB oder FloraWeb.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 05. April 2024, 11:05 Uhr

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Der Abend mit Jens-Uwe Krause

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