Album der Woche Wincent Weiss ist bei sich selbst angekommen
Standdatum: 1. Juni 2023.
Vier Alben lang hat die Reise von Wincent Weiss zu sich selbst gedauert. "Irgendwo Ankommen" heißt die musikalische Ziellinie, die er jetzt durchlaufen hat.
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Vor sechs Jahren hat der 30-jährige Sänger mit seinem Debütalbum "Irgendwas gegen die Stille" seine musikalisch-biografische Reise begonnen. Mit der Veröffentlichung von "Irgendwo Ankommen" hat diese am 28. April 2023 ihr vorläufiges Ende gefunden. In 12 Songs möchte er nun die glücklichen Seiten seines Lebens zeigen, hat Wincent Weiss Bremen Eins im Gespräch verraten.
Die ganzen Fragen, die ich mit meinen alten Alben gestellt habe, habe ich mir jetzt auf „Irgendwo Ankommen“ beantwortet und bin bei mir angekommen.
Wincent Weiss
In den Songs seiner Vorgängeralben habe er häufig verarbeitet, wie es ihm mental gegangen sei und dass es weniger schöne Momente gegeben habe, erzählt der 1993 in Bad Oldesloe geborene Songwriter. Mit seinem aktuellen Album nun kann er die Fragen, die er sich damals gestellt hat, beantworten. Wincent Weiss hat in seinem persönlichen Umfeld ein mentales Großreinemachen absolviert, sich von Menschen, die ihm nicht guttun, distanziert und ist jetzt, wie er es ausdrückt, voll und ganz bei sich.
Es ist schon das glücklichste und das positivste Album, das ich bis jetzt geschrieben habe.
Wincent Weiss
Kein Licht ohne Schatten, dessen ist sich Wincent Weiss bewusst. Deshalb finden sich auch dunkel getönte Songs wie das niedergeschlagene „Alleine bin" auf seinem aktuellen Album. Natürlich gebe es auch in glücklichen Phasen ab und an etwas nicht so Erfreuliches, stellt der sympathische Sänger klar, und deshalb solle auch auf „Irgendwo Ankommen" das gesamte Gefühlsspektrum abgedeckt werden. Folglich gibt es dort Rockiges wie das offensive „Ja / Nein" zu hören, ebenso wie die lebensbejahende Popnummer „Wunder gesehen" oder das gefühlsbetonte „Auf den Grund". Auf seinem neuen Album solle alles dabei sein und diese bunte Vielfalt abbilden, die Leben heißt, betont Weiss.
Man kann in den Alben immer schon ganz gut raushören, wie es mir geht und wo an welchen Punkten ich im Leben gerade bin.
Wincent Weiss
Die vier Alben, die Wincent Weiss bisher herausgebracht hat, wirken mit ihren Titeln, als würden sie einem Masterplan unterliegen. Den gibt es in dieser Form allerdings nicht, denn nach Veröffentlichung seines ersten Albums „Irgendwas gegen die Stille" im April 2017 war dem Sänger noch gar nicht klar, ob es je zu einem weiteren Album kommen würde. Das erblickte dann jedoch am 29. März 2019 das Licht der Musikwelt und trug den Titel „Irgendwie anders". Dieser war noch rein zufällig entstanden, erinnert Weiss sich. Bei seinem 2021 erschienenen dritten Album „Vielleicht irgendwann" hingegen setzte er bei der Titelgebung bewusst auf das Gesetz der Serie, um jetzt mit „Irgendwo Ankommen" den Schlusspunkt seiner „Irgend-Reise" zu setzen. Das habe sich gut und richtig angefühlt, betont der mittlerweile auch im TV-Business als Teilnehmer von „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert", als Coach bei "The Voice Kids" und als Mitglied des Rateteams bei "The Masked Singer" angekommene Musiker. Die Lebensgefühlsskala dieser von Wincent Weiss so bezeichnete Alben-Quadrologie schwingt sich vom Fußfassen in der Musikwelt über die Verarbeitung einer gescheiterten Beziehung und durch ein Tal depressiver Phasen mit dem aktuellen Album auf einen ersten Gipfel persönlichen Glücks. Solch einen mit ausschließlich autobiografischen Songs gepflasterte Lebensweg nachzuverfolgen, setzt allerdings ein großes Maß an unverstellter Selbstsicht und Aufrichtigkeit voraus. Beides bringt Wincent Weiss – das wurde im Interview deutlich – in mehr als ausreichender Menge mit.
Als roten Faden würde ich das Ankommen sehen.
Wincent Weiss
Als Grundthema seines neuen Albums, das sich um Menschen, Momente und Stimmungen in seinem persönlichen Umfeld dreht, sieht Wincent Weiss, wie der Albumtitel vermuten lässt, das Ankommen. Das Ankommen bei sich selbst, bei einer anderen Person in einer Liebesbeziehung, an einem Punkt, an welchem er superglücklich ist. Auch auf der Erfolgsleiter ist der Sänger, der sich 2013 als Teilnehmer der zehnten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar" ins Musikgeschäft vortastete, mittlerweile ziemlich weit hochgestiegen. Seine vier Alben haben in Deutschland Top-Ten-Status erreicht und Weiss hat bereits einige Auszeichnungen sammeln können, darunter gleich 2017 einen MTV Europe Music Award in der Kategorie "Best German Act". Heerscharen von Followern sowie Klicks im hohen Millionenbereich geben seinem musikalischen Output frischen Rückenwind.
Ich würd‘ sagen, dass ich einen poppigen Sound hab, der mittlerweile immer ein bisschen mehr in Richtung angerockten Pop geht.
Wincent Weiss
Musikalisch sozialisiert worden ist Wincent Weiss mit Rock und Heavy Metal, was überraschen mag, lässt man seine Alben Revue passieren. Aber auf der Bühne weht dann schon einmal ein anderer Wind aus jaulender Gitarre, deftigem Schlagzeug und fauchender Pyrotechnik. Die Menschen anfeuern und motivieren möchte Weiss mit seinen Songs, die sich auf seinem aktuellen Album mit einer Ausnahme auf eine Länge von unter drei Minuten beschränken. Die Euphorie, die der zugewandte Musiker zumindest in seinen positiv aufgeladenen Songs versprühen möchte, verbrennt dann eben auch bei hoher Flamme in kurzer Zeit. Jeder seiner Songs habe seinen eigenen Charakter, betont Weiss, aber sein Sound sei insgesamt im Popbereich zu verorten, wenn auch mit steigender Tendenz in Richtung „angerockt".
Also, ich will immer schon ein bisschen was mitgeben.
Wincent Weiss
Seine Songs entwickelt Wincent Weiss immer aus einer Grundidee heraus, die ihm zu jeder Zeit und überall durch den Kopf schießen kann. Mit diesen im Handy festgehaltenen Ideen geht er dann ins Studio. Die Songthemen, mit denen er dort erst einmal loslegt, werden wie in einem Gruppengespräch von allen Seiten beleuchtet. Sein Produzent Kevin Zaremba entwirft dann eine musikalische Grundstruktur und Weiss arbeitet sich gemeinsam mit seinen Co-Autoren über Textbausteine und musikalische Motive zum endgültigen Text und fertigen Song vor. Für „Irgendwo Ankommen" hat Wincent Weiss seine vertraute Songwriting-Crew dann gleich für zwei Wochen nach Bali eingeladen, um dort Songs zu schreiben. Besonders freut es den Sänger mit dem charmanten Lächeln, wenn Leute auf ihn zukommen, um ihm zu erzählen, dass sie ihre ganz eigene Geschichte in seinen Songs wiedergefunden hätten. Denn immer wolle er mit seiner Musik den Menschen etwas mitgeben, so wie zum Beispiel im motivierenden „Spring".
Ein Album schreiben, ohne auch damit auf die Bühne zu gehen, wäre kein Album für mich.
Wincent Weiss
In seinen Songs durchlebt Wincent Weiss die Gefühlswelt eines Dreißigjährigen. Mit seiner Musik spricht er die Menschen aber generationenübergreifend an und kann in seinen Konzerten das erleben, was man in der Medienwelt als Lagerfeuereffekt bezeichnet. Von vier bis 70 habe er schon alles bei seinen Auftritten gesehen, berichtet der für die Bühne brennende Sänger. Denn ohne seine Liveshows wären seine Alben aus seiner Sicht sinnlos. Da wird seine Musik dann zum ganz großen Kino. Für seine kommenden Musikprojekte werde er sich „nach links und rechts umschauen", kündigt Weiss an. Er hat ein neues Album mit Jazz und Big Band in der Pipeline und danach geht es vielleicht ein wenig in Richtung Metal oder Hip-Hop. Mit "Irgendwo Ankommen" hat Wincent Weiss ja schließlich einen Punkt erreicht, von dem aus man gut zu neuen Ufern aufbrechen kann. Wir sind gespannt!
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Das Gewinnspiel endet am 9. Juni 2023 um 12 Uhr.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 5. Juni 2023, 14:40 Uhr