Die größten Alben aller Zeiten Tears for Fears: "The Seeds of Love"

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Ein Klassiker der späten 80er mit Sixties-Flair: Das ist „The Seeds of Love“ von Tears for Fears. Das Synthiepop-Duo überraschte seine Fans damals mit einem vielschichtigen und zeitlosen Album. Bernd Schleßelmann über „The Seeds of Love“.

Albumcover: Tears For Fears "Seeds of Love"
Albumcover: Tears For Fears "Seeds of Love" Bild: Mercury (Universal Music)
Albumcover: Tears For Fears "Seeds of Love"
Albumcover: Tears For Fears "Seeds of Love"

Die größten Alben aller Zeiten: Tears For Fears "Seeds of Love"

Das Synthiepop-Duo überraschte seine Fans damals mit einem vielschichtigen und zeitlosen Album. Bernd Schleßelmann über „The Seeds of Love“.

Bild: Mercury (Universal Music)

Darum ist „The Seeds of Love“ eines der größten Alben aller Zeiten

Man kann es nicht anders sagen: Dieses Album ist absolut unterbewertet und unterschätzt. Wenn es um die besten Alben der 80er geht, taucht „The Seeds of Love“ selten in den Rankings auf. Wie kann das sein? Was ist da falsch gelaufen? Sitzt der Schock immer noch so tief, dass Tears For Fears drei Jahre nach dem eingängigen Pop-Hit „Everybody Wants To Rule The World“ mit diesem Anti-Pop-Werk kamen?

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Tears For Fears 2019 auf der Bühne Bild: Imago | Gonzales Photo

Roland Ozabal und Curt Smith gelang es, ihren ganz eigenen Sound zu kreieren: Eine großartige Mischung aus Soul, Jazz und Weltmusik, dazu deutliche Einflüsse aus der psychedelischen Phase der Beatles. Der „Rolling Stone“ hat es so auf den Punkt gebracht: „Kaum jemand hat den Hippie-Traum der 60er besser in die Yuppie-Dekade gerettet“.

Ich habe dieses Album in den vergangenen zwei Wochen bestimmt viermal am Stück gehört und festgestellt: Es ist überhaupt nicht gealtert. Die Songs – eindringlich gesungen und glänzend produziert - sind jedes Mal eine spannende Entdeckungsreise für die Ohren. Auch ich habe dieses verkannte Meisterwerk tatsächlich erst jetzt entdeckt. Als „The Seeds of Love“ veröffentlicht wurde, habe ich es sträflich ignoriert. Also eine Wiedergutmachung nach 33 Jahren. 

Gut zu wissen

„Tears For Fears“ – auf die Idee zu dem Bandnamen sind Roland Orzabal und Curt Smith durch die sogenannte „Urschreitherapie“ des Psychotherapeuten Arthur Janov gekommen. Orzabal und Smith lernten sich bereits im Alter von 13 Jahren kennen, beide verbindet eine schwierige Kindheit. Orzabal litt schon als Teenager unter Depressionen. Als sie im Alter von 20 Jahren eine Band gründeten, beschlossen sie, auch in ihren Songs genau diese Themen zu verarbeiten. Eine ihrer Inspirationsquellen war das Buch „Der Urschrei“. Die Theorie der dahinter stehenden „Primärtherapie“ besagt unter anderem, dass viele psychische Störungen auf verdrängten kindlichen Traumata beruhen. Diese soll man sich im Rahmen der Therapie bewusst machen und anschließend – unter anderem durch Schreien und Weinen – verarbeiten. So kamen Orzabal und Smith auf den Bandnamen „Tears For Fears“. Doch nicht nur der Bandname ist an die Theorien von Arthur Janov angelehnt, auch viele Songtexte der Band sind durch seine Gedanken beeinflusst – zum Beispiel auch ihr größter Hit „Shout“. Getreu dem Motto: „Shout, shout let it all out“.

Albumcover: Tears For Fears "Seeds of Love"
Mercury (Universal)
VÖ: 25. September 1989

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Vormittag, 29. September 2022, 11:45 Uhr

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