Der Parzellist Leckerer Lapsus

Der Parzellist mit Tarte Tatin
Aus den Äpfeln aus seinem Garten haben seine Liebste, seine Große und er ein Dessert gebacken, das einst durch ein fatales Missgeschick entstanden war: die Tarte Tatin.

Leckerer Lapsus

Die französische Tarte Tatin entstand aus einem Missgeschick. Fortan galt dieser umgedrehte Apfelkuchen als Delikatesse. Unser Parzellist hat ihn gebacken.

Bild: Radio Bremen | Jens Schellhass

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Die französische Tarte Tatin entstand aus einem Missgeschick. Fortan galt dieser umgedrehte Apfelkuchen als Delikatesse. Unser Parzellist hat ihn gebacken.

Die arme, junge Französin Stéphanie Tatin aus der Sologne. Sie kochte einst in dem Hotel, das ihr Vater ihr vererbt hatte. Es war Ende des 19. Jahrhunderts. Immer wenn die Ausflügler und Jagdgesellschaften aus Paris in ihr "Hôtel Tatin et Terminus" einfielen, dann geriet sie in hektische Betriebsamkeit. Dabei passierte ihr ein Missgeschick, aus dem ein köstliches Dessert entstand.

Vermutlich hat es sich so zugetragen: Stéphanie Tatin hatte einen Apfelkuchen zu backen. Alles war schon vorbereitet. Dann fiel ihr der Kuchen aus der Form, und sie schichtete alles verkehrt herum zurück. Das Oberste geriet nach unten, das Unterste nach oben. So entstand die Tarte Tatin – ein Dessert zum mit der Zunge schnalzen. Unser Parzellist, seine Liebste und seine Große haben Stéphanie Tatins missglücktes Rezept, weit über hundert Jahre nach seiner Erfindung, nun mit den Äpfeln aus dem eigenen Garten nachgebacken.

So geht's:

Zutaten:

300 Gramm Mehl

280 Gramm Butter

220 Gramm Zucker

4-5 Äpfel

evtl. etwas Puderzucker

Zunächst brauchen Sie einen einfachen Mürbeteig: 300 Gramm Mehl, 200 Gramm Butter, 100 Gramm Zucker und ein Ei mit möglichst kühlen Händen verkneten. Dann kommt er für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank. Die Äpfel werden geschält und geachtelt. Nun werden 120 Gramm Zucker in einer unbedingt komplett hitzebeständigen Pfanne, oder einer Tarte-Tatin-Form, geschmolzen. Ist das passiert, kommen 80 Gramm Butter dazu. Beides wird so miteinander verrührt, bis goldbraunes Karamell entstanden ist. Jetzt werden die Apfelstücke dicht an dicht in das Karamell gelegt – Vorsicht heiß! Das Ganze wird gut eine viertel Stunde geköchelt, bis die Äpfel gar sind und einen Teil des Karamells in sich aufgenommen haben. Den Teig hatten wir bereits vorher ausgerollt und zwei Zentimeter größer als die Pfanne rund ausgeschnitten.

Damit er sich leichter verarbeiten lässt, hatten wir ihn so auf Frischhaltefolie gelegt und eingerollt im Kühlschrank verwahrt. So lässt er sich nun leichter verarbeiten. Jetzt kommt er auf die karamellisierten Äpfel in der Pfanne. Die Ränder werden leicht eingeschlagen, und mit der Gabel ein paar Löcher eingestochen, damit der Dampf entweichen kann. Und nun geht's ab in den vorgeheizten Backofen – 20 Minuten bei 220 Grad.

Danach sind Sie fast fertig. Jetzt muss die Tarte Tatin 30 Minuten abkühlen, damit das Karamell nicht ausläuft. Dann erhitzen Sie die Pfanne noch einmal kurz, bis die Tarte sich löst, sodass Sie sie stürzen können. Und jetzt: Warm verzehren, mit etwas Puderzucker, und wenn Sie mögen einer Kugel Vanilleeis. Ich sag's Ihnen: vorzüglich.

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