Der Parzellist Das Knöllchen für den guten Geschmack

Jens Schellhass
Unser Parzellist mit einer Knolle Safran in der Hand.

Das Knöllchen für den guten Geschmack

Unser Parzellist hat einen echten Schatz in seinem Garten vergraben. Schon in diesem Herbst wird er das "rote Gold" ernten können – Safran.

Bild: Radio Bremen | Jens Schellhass

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Safran gehört zu den teuersten Gewürzen der Welt. Ein Kilo der roten Fäden kostet um die 17.000 Euro. 150.000 bis 200.000 Blüten müssen dafür beerntet werden. Und weil das so mühsam ist, ist dieses "Gold der Köchinnen und Köche" eben so maßlos teuer.

Jetzt hat unser Parzellist einige Safran-Knollen in seinen Garten gesetzt, und wird möglicherweise noch in diesem Herbst ernten können. Für das große Geschäft wird es nicht reichen, aber vielleicht für ein wenig seines Eigenbedarfs. Wie dem auch sei: Safran ist nicht nur teuer, sondern mit seinen violetten Blüten auch eine wahre Schönheit, ein Frühlingsbote im tiefen Herbst. Der Safran ist ein Krokus, der von Oktober bis November zur Blüte kommt.

Safran braucht einen warmen, sonnigen Standort. Er ist zwar gegen Frost recht unempfindlich, trotzdem sollte er durch eine Hecke oder eine Hauswand vor eisigen Nordwinden im Winter geschützt werden. Der Herbst-Krokus bevorzugt einen lockeren, nährstoffreichen Boden, und er mag es feucht. Staunässe sollten Sie allerdings vermeiden. Das funktioniert am besten, wenn Sie etwas Kies oder Blähton ins Pflanzloch geben. Etwas Kompost oder Kuhmist werden ebenfalls nicht schaden. Setzen Sie die Knolle etwa zehn bis 15 Zentimeter tief in die Erde. Wenn Sie sicher gehen wollen, dass sich keine Mäuse an ihrer Leibspeise gütlich tun, kleiden Sie das Pflanzloch mit Kaninchendraht aus.

Geerntet wird natürlich während der Blüte. Das Krokus-Gras, das nach der Blüte über den Winter weiterwächst, sollten Sie stehen lassen. Damit bekommt der Krokus Kraft fürs nächste Jahr.

Zupfen Sie die roten Fäden, den Safran, mit einer Pinzette aus der Blüte. Das wäre die eine Möglichkeit. Die andere: Sie pflücken morgens die Knospen, wenn sie noch verschlossen sind, und ziehen dann die Fäden heraus. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, dass der Krokus ein weiteres Mal blüht.

Nun trocknen Sie den Safran – am einfachsten ein paar Tage lang in einer offenen Dose auf der Heizung. Danach kommen die roten Fäden in ein licht- und luftdichtes Glas. Bevor Sie mit dem Safran würzen, sollten weitere drei Monate ins Land gegangen sein. Erst dann hat das rote Gold der Küche sein volles Aroma entfaltet. Nach zwei Jahren sollte Ihr Würz-Schatz aufgebraucht sein.

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