Grüner wird's nicht Kürbis für Garten und Balkon
Standdatum: 30. Oktober 2020.
Halloween ist eine gute Gelegenheit, die überraschend vielseitige Welt der Kürbisse kennenzulernen. Unsere Gartenexpertin Melanie Öhlenbach gibt Tipps für den Anbau und die Zubereitung.

Kürbischnitzen ist ganz einfach
Grundsätzlich eignet sich zum Schnitzen fast jeder Kürbis mit einer harten Schale. Je größer er ist, desto leichter kann man ihn aushöhlen und verzieren. Zu den Klassikern gehören die orangefarbenen Sorten von Muskat- und Riesenkürbis. Manche tragen ihre Halloween-Tauglichkeit sogar im Namen wie der "Jack o‘Lantern" oder "Laternenkürbis St. Martin".
Beim Kürbisschnitzen kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Zunächst schneidet man mit einem scharfen Messer den Deckel ab. Deckel und Kürbis werden mit einem Löffel bis auf eine etwa zwei Zentimeter dicke Schale ausgehöhlt. Diese Aufgabe können auch Kinder gut übernehmen. Zum Schluss werden ein gruseliges Gesicht oder Dekorationen aufgemalt und ausgeschnitten – zum Beispiel mit einem scharfen Küchenmesser oder einem Cutter. Die Schale muss übrigens nicht immer komplett entfernt werden. Halb ausgeschnittene Muster, die von hinten durch die Schale beleuchtet werden, sorgen für Schatten und dreidimensionale Effekte.
Zahlreiche Arten zum Essen und Verzieren
Gute Frage. Sehr, sehr viele. Kürbisse gehören zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), zu denen auch Melonen und Gurken gehören. Und diese Gewächse können sich sehr leicht kreuzen, auch untereinander. Das ist insbesondere ein Problem, wenn sich Speise- und Zierkürbisse kreuzen, die – wie der Name schon erahnen lässt – nur zum Anschauen da sind.
Fachleute gehen bei Kürbissen von fünf Arten aus. Die meisten Kürbisse werden drei Arten zugeordnet: Der Hokkaido zum Beispiel ist ein Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima). Der Butternut ist ein Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata). Und zu den Garten-Kürbissen (Cucurbita Pepo) wiederum rechnet man den Ölkürbis - und übrigens auch die Zucchini.
Pflegeleicht aber frostempfindlich
Kürbis ist eigentlich ein recht pflegeleichtes Gartengewächs, wenn man ein paar Dinge beim Anbau beachtet: Er ist frostempfindlich und sollte daher erst ab Mitte Mai dauerhaft nach draußen gesetzt werden, an einen sonnigen, warmen Standort. Der Boden sollte nährstoffreich sein, denn Kürbis gehört zu den Starkzehrern. Und er muss regel- und gleichmäßig gegossen werden - am besten mit leicht warmen Wasser, damit die Früchte nicht bitter schmecken. Kürzt man im Laufe des Sommers die Ranken ein, werden die Früchte tendenziell größer.
Kürbis sogar auf dem Balkon anbaubar
Ja, das ist kein Problem, wenn er in einem ausreichend großen Gefäß wachsen darf und die Erde Langzeitdünger enthält. Eventuell muss man im Lauf des Sommers noch mal mit Flüssigdünger nachhelfen. Wer nicht ganz so viel Platz hat, kann Mini-Sorten pflanzen. In diesem Jahr wächst zum Beispiel ein grüner Mini-Hokkaido auf meinem Balkon.
Ab August ist der Kürbis erntereif
Kürbis kann man ab August ernten. Botanisch gesehen sind die übrigens Beeren! Reife Beeren erkennt man nicht durch Klopfen, sondern an einer harten Schale und einem verholzten Stiel.
Das können Sie alles aus Kürbis machen
Abgesehen von den Halloween-Laternen ist Kürbis auch sonst ein unheimlich vielseitiges Gemüse! Mein Favorit: Kürbisspalten aus dem Backofen. Die Reste kann man am nächsten Tag ganz einfach für Suppe, Risotto oder Curry verwenden. Außerdem kann man mit Kürbis backen – sowohl Brot als auch Kuchen. Und auch die Blüten gelten als essbar. Ganz wichtig: Schmeckt ein Kürbis bitter oder seifig – nicht essen! Unter Umständen kann er giftiges Cucurbitacin enthalten.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Vormittag, 30. Oktober 2020, 11:20 Uhr