Auf ein Wort Auf dem Berg

Autor/Autorin

  • Christof Haverkamp

Nur noch wenige Tage, dann fahre ich in Urlaub. Diesmal werde ich mit meiner Frau und meinem Sohn in den Alpen sein – in Südtirol. Wir werden lesen und gemütlich essen, und ganz sicher werden wir wandern und Berge besteigen. Da kann man ziemlich ins Schwitzen kommen, muss sich auf den schmalen Weg konzentrieren – und wird am Ende mit einer tollen Aussicht vom Gipfel belohnt.

Ich finde: Je höher man auf einen Berg steigt, desto kleiner wirkt alles da unten: die Autos, die Häuser, die Eisenbahn. Von oben erscheint auch mancher Ärger nicht mehr so groß. Auf dem Berg entsteht eine neue Sichtweise. So ähnlich hat das Reinhard Mey in seinem Lied "Über den Wolken" formuliert, wo er über das Fliegen singt. Da heißt es: "Dann würde was uns groß und wichtig erscheint plötzlich nichtig und klein."

Die Luft ist oben auf dem Berg sauberer und die Sicht ist besser. Man kann gut nach unten schauen, aber auch nach oben. Menschen suchen die Berge auf, weil es ihnen guttut. Und es begeben sich Menschen oben auf den Berg, weil sie Gott nahe sein wollen.

Wer die Bibel durchblättert, der findet ganz viele Geschichten mit Bergen. Am Berg Horeb erscheint Gott Mose in einem brennenden Dornbusch. Später kommt Gott auf dem Berg Sinai herab, um Mose die Zehn Gebote zu übergeben. Der Berg: Das ist der Ort, an dem Gott und die Menschen zusammenkommen – hier berühren sich Himmel und Erde.

Auch im zweiten Teil der Bibel, dem Neuen Testament, wird das Motiv des Bergs weitergeführt. Wenn Jesus allein beten will, steigt er auf einen hohen Berg und zieht sich dort zurück. Und er wählt einen besonderen Ort für eine besondere Predigt: Es ist der Berg der Seligpreisungen am Nordrand des Sees Genezareth. , wo er die Bergpredigt hält: "Selig die Armen, selig die Hungernden" – und so weiter.

Und an anderer Stelle spricht Jesus davon, dass der Glaube sogar Berge versetzen kann, selbst wenn dieser Glaube nur so klein ist wie ein Senfkorn. Daran werde ich denken, wenn wir im Urlaub sind und aufatmen in Gottes freier Natur.

Dieses Thema im Programm: 24. Juli 2022, 7:40 Uhr

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