Auf ein Wort Was tun gegen Hungersnöte?

Autor/Autorin

  • Christof Haverkamp

Auch hier auf Bremen Eins ist das Wort Hunger jetzt häufiger in den Nachrichten zu hören. Gut möglich, dass uns die größte Hungernot seit dem Zweiten Weltkrieg droht – mit Millionen Toten. Wegen des russischen Angriffskriegs kann die Ukraine nur wenig Weizen exportieren. Die Häfen sind blockiert, und weil die Ausfuhr per Schiff nicht mehr geht, sucht der Westen nach Alternativen über den Landweg. Hoffentlich gelingt es wenigstens zum Teil.

Hungern ist etwas, das ich mir nur schwer vorstellen kann. Unser Kühlschrank ist gut gefüllt. Fasten, um überflüssige Kilos loszuwerden, das kenne ich. Aber damit kann ich jederzeit aufhören. Dieses Fasten ist eine völlig andere Erfahrung, als Tag für Tag mit leerem Magen aufstehen und zu Bett gehen zu müssen. Da geht es um die Existenz. Wenn ich jetzt die Nachrichten über eine Hungersnot höre, frage ich mich: Was kann ich denn schon tun? Eine Antwort steht in der Bibel. Da geht es oft ums Essen. So enthält das Vaterunser-Gebet die Bitte "Unser tägliches Brot gib uns heute".

Doch die Antwort auf die Frage, wie ich helfen kann, finde ich in einer Geschichte. Sie kommt als eine der wenigen in allen vier Evangelien vor, und das zeigt, wie wichtig sie ist. Die Geschichte beginnt mit 5.000 Menschen, die Jesus an einen abgelegenen Ort folgen.

Jesus spricht lange zu den Menschen. Dann wird es Abend und seine Freunde werden unruhig. Sie fordern Jesus auf, die Leute wegzuschicken, damit sie in den Dörfern etwas zu essen kaufen können. Aber Jesus sagt seinen Freunden: "Gebt Ihr ihnen zu essen." Alles, was sie haben, sind fünf Brote und zwei Fische. Lächerlich wenig, um alle satt machen zu können. Doch für Jesus ist entscheidend, dass die Jünger das Wenige, was sie haben, zur Verfügung stellen. Dann geschieht das sogenannte Brotwunder.

Das ist kein Zaubertrick nach dem Motto: Erst das Wunder, dann der Glaube. Umgekehrt stimmt es: Erst der Glaube, dass ich trotz bescheidener Möglichkeiten Gutes bewirke – dann folgt das Wunder. Jeder gibt, was er hat, und am Ende bleiben sogar zwölf Körbe übrig.

Das kann eine Antwort sein auf die Frage, was ich ausrichten kann angesichts der Hungersnot. Eine Möglichkeit ist eine Geldspende an ein großes Hilfswerk. Und das kann fast jeder.

Dieses Thema im Programm: 22. Mai 2022, 7:40 Uhr

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