Der Parzellist Freundschaft mit der Ackerwinde

Jens Schellhass steht in seinem Garten umringt von grünen Blättern
Jahrelang hat unser Parzellist die Zaunwinde zu seinem Feind erklärt. Jetzt schließt er vorsichtig Freundschaft mit ihr.

Freundschaft mit der Ackerwinde

Jahrelang war die Zaunwinde einer der ärgsten Feinde unseres Parzellisten. Jetzt schließt er vorsichtig Freundschaft mit ihr, weil Insekten auf sie abfahren.

Bild: Radio Bremen | Schellhass

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Jahrelang war die Zaunwinde einer der ärgsten Feinde unseres Parzellisten. Jetzt schließt er vorsichtig Freundschaft mit ihr, weil Insekten auf sie abfahren.

Für einen Gärtner gibt es ja wohl immer gute Pflanzen und böse Pflanzen. Natürlich ist das bei unserem Parzellisten nicht anders. Seit Jahren kämpft er gegen die Zaunwinde. Sie schlingt sich um andere Pflanzen und erwürgt sie. Jetzt hat unser Kleingärtner aber herausgefunden, dass seine Zaunwinde durchaus auch nützlich sein kann und hat deshalb vorsichtig Freundschaft mit ihr geschlossen.

In manchen Ecken bleibt die Zaunwinde

Seit unser Parzellist seine Parzelle beackert, gehört die Zaunwinde zu seinen größten Feinden. Sie schlingt sich um Pflanzen und kann sie erwürgen. Außerdem entzieht sie dem Boden wertvolle Nährstoffe. Deshalb wollte unser Gartenfreund sie nicht. Zum großen Teil gilt das auch heute noch. Und deshalb bekämpft er sie weiter – aber nicht mehr überall.

In versteckten und verwilderten Ecken lässt er sie, reißt sie nur noch großflächig aus den Büschen, wenn sie überhand nimmt. Denn: Die Blüten der Zaunwinde sind für viele Insekten und Nachtfalter Nahrungsquelle. Die selten gewordene Spiralhornbiene ernährt sich sogar ausschließlich von Zaun- und Ackerwinde.

Selbst-Anpflanzen am besten im Behältnis

Dort, wo unser Gartenfreund seine Nutz- und Zierpflanzen ausgebracht hat, bekämpft er die Zaunwinde weiter. Hier könnte sie nämlich tatsächlich aus genannten Gründen Schaden anrichten. Und für die Bekämpfung der Zaunwinde braucht es Geduld. Graben bringt nicht viel. Kleinste Wurzelstückchen sprießen neu, und so vermehrt sich die Winde.

Auch Hacken und Grubbern zerteilt die Wurzeln und sorgt so für Vermehrung. Möglich wäre eine Abdeckung des Bodens mit Pappe und einer Mulchschicht. So wird die Pflanze bei ihrer Fotosynthese gehindert - aber eben auch andere Pflanzen. So bleibt nur das regelmäßige Zupfen kleinster Sprösslinge. Das schwächt sie Wurzel, bis sie aufgibt. Ein durchdringender Erfolg kann allerdings Jahre dauern.

Wer für Insekten und Falter Acker- oder Zaunwinde pflanzen möchte, sollte sie unbedingt in einen Maurerkübel oder ähnliches setzen. So können sich ihre weit verzweigten Rhizome nicht im Erdreich ausbreiten. Gewarnt sei allerdings dann noch vor einer Versamung der Pflanze. Wer sie einmal im Garten hat, wird sie nicht so schnell wieder los.

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